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Ursprünglich dachte ich, dass der Name
"Knüttel" oder "Knittel" mit Sicherheit nach Fulda weist. Hier lässt er sich
1476 zum erstenmal nachweisen, allerdings in der Form "Knöttel" (auch "Knöthel").
Ein Hans Knöttel und
ein
Peter Knöttel werden als
Lynweber (Leinenweber)
in den Bürgerschaftslisten geführt.
1479 starb ein Andreas Knöttel. Er war Pfarrer und Stiftsvikar in
Haimbach bzw. Fulda.
1450 taucht ein Johannes Knuettel de Fulda an der Universität von
Erfurt auf. Nach seiner Rückkehr nach Fulda wird er vermutlich mit der
Neuordnung der Fuldaer Klosterbibliothek betraut. Er muss um 1435 geboren
sein und starb 1505.
1455 wurde ein Johann Knöttel Pfarrer in Gersfeld/Rhön. Er starb
1502.
Henne Knöttel wurde 1497
als Bürger Fuldas vom Stadtgericht zu 20 Groschen Strafe verurteilt, weil er
einen Mitbürger ohne Grund einer Lüge geziehen hat. Peter Knöttel war
1515 Zeuge eines gütlichen Vergleichs vor Gericht, und Michel Knöttel
wurde 1525 in den Bürgerlisten Fuldas aufgeführt.
Wenn man aber ein wenig über den
heimatgeschichtlichen Tellerrand hinausblickt, stellt man jedoch fest, dass
"Knüttel / Knittel" viel älter ist und im ganzen deutschen Sprachraum auftaucht.
Hier danke ich in erster Linie dem "Knüttel / Knittel"- Forscher
Michel Knittel in Geudertheim / Elsass dafür,
dass er
mir so viele Informationen hat zukommen
lassen. Er hat u.a. herausgefunden:
für
Deutschland :
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1231: Waltherus de Winheim [= von Weinheim] dictus Knutel
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1240: Conradus dictus Knuttel zu Schönau bei Heidelberg
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1272: Beringerus dictus Knuddel
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1278: ein Chnihtelmann in Freiburg /Br.
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1283: Ulricus dictus Knuttil in Munegoltsheim
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Eine
Familie Knüttel gehört zu den Patrizier-Geschlechtern der Stadt
Konstanz, die sie beim Aufstande von 1342 verließen.
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1380: Heintze Knuttel in Siegelbach bei Kaiserslautern
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1419: Berstche Knuttel in Gernsbach (Baden)
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Im
Breisgau wurde der Priester Johann Knutel vom König Sigmund für
die erledigte Pfarrpfründe in Kenzigen am 17.8.1422 präsentiert.
Der veste Günther Knüttel ist 1424 und noch 1435 Hausmeister des
Markgrafen Bernhard von Baden. usw. |
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1438: Konrad Knittel, Kirschenpfleger in Gebrazhofen bei
Wangen |
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1443: Hensel und Heintz Knüttel in Lauda
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1482: Jung Hans Knuttel in Berghausen bei Karlsruhe
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für Frankreich:
Bei den
elsässischen Knittel-Familien gab es 13 „Hauptfamilien“ Knittel (Vor 1612, und
auch nachher gab es zusätzliche Namensträger, aber sehr wahrscheinlich ohne
Nachfolger). Keine ist „100 %ig“ elsässisch. Alle Knittel sind hier
eingewandert.
OE = Ober-Elsass
NE = Nieder-Elsass
k = katholisch
ev. = evangelisch
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Pfaffenhoffen/Geudertheim (NE/ev.): ab 1612 mit Johann Sebastian
Knittel aus Landau (Stammbaum bis 1524, Familie aus Hirschhorn)
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Ottersthal (NE/k): ab 1684 mit Michael Knüttell aus Kißlegg (Allgäu)
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Engenthal (NE/k) ab 1695 mit Samuelius Knittel
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Oberseebach (NE/k): ab 1720 mit Joannes Jacobus Knüttel. Katholisch
aber vermutlich ursprünglich kalvinisch. Vielleicht Zweig von der Familie
aus Landau.
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Helzfrankirch (OE/k): ab 1731 mit Joannes Knittel und 1735 mit
Bartholomeus Knittel
- Saverne/Zabern
(NE/k): ab 1733 mit Jacobus Knittel
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Saint-Hippolyte / Sankt-Pilt (OE/k) ab 1747 mit Josephus Knittel
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Beblenheim (OE/k : ab 1734 mit Johannes Michael Knittel.
Verwandtschaft mit Bennwihr
- Bennwihr
(OE/k): ab 1735 mit Johannes Jacobus und 1736 mit Joseph, beide aus
Waldsee
- Colmar
(OE/k): ab 1807 mit Jean-Georges Knittel aus Meßkirch
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Soulzmatt (OE/k): ab1809 mit Conrad Knittel aus Waltershofen
(Breisgau)
- Mulhouse/Mühlhausen
(OE/k): ab 1832 mit Valentin Joseph Knittel aus Zürich
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Hartmannswiller (OE/k): ab 1834 mit Jean-François Knittel aus Bach
(Tirol)
In Lothringen, besonders im deutschsprachigen
Département der Moselle, gibt/gab es auch Familien, aber hauptsächlich Zweige
der elsässischen Familien.
für
Österreich :
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1288: Knuttl
in Pfunds (Tirol)
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1344:
Chunrad der Knüttel in Marling (bei Meran/ Südtirol)
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14. Jhdt.:
Chniutel in Sarntheim (Tirol)
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1427:
Knidel in Stanzertal (Tirol)
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Wappen von
Conradt Knitel im Arlberger Bruderschaftsbuch (zw. 1368 und 1420, vielleicht
1408)
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Im Lechtal
gibt es eine sehr große und (alte) Familie Knittel / Knitel / Knitl:
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Landhaus
Knitel in Elbigenalp mit Wappen
für
die Schweiz:
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1290:
Chunradus Knutul in Basel
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1309:
„Knutel der Karrer“ in Basel
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1363
ist Johanns Illikhuser „den man nennt Knüttel“ Chorherr zu
St. Aulbrecht un Radolfzell, und seine Geschwister Heinzelin, Cünin,
Cläre, Agnese und Elsebeth empfingen Lehen von der Abtei Reichenau
1363... |
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1368:
Johannes „Ollickin“ genannt Knüttel
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Um 1400
: Frau Clara von Illikusen, sowie die Schwestern Clara und Anna
Illikuser genannt die Knüttlinan, Klosterfrauen zu Garten
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1453:
Hanns Knüttel in Basel
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für
BÖHMEN:
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1378:
Jesco Knütel in Mies |
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Bürgerrechtlisten von Braunau/Ostböhmen (heute Broumov): |
1447 Hans Knottel 1471 Hans Knettel 1581
Nikelaus Knüttel 1588 Georg Knöttel
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